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LVR-Archäologischer Park Xanten
LVR-RömerMuseum

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Bodendenkmalpflege

Die Kolleginnen und Kollegen der Bodendenkmalpflege werden oft gefragt, ob denn schon die gesamte römische Stadt ausgegraben sei. Die Antwort wird noch sehr lange „nein" lauten, denn bislang sind weniger als 20 Prozent der antiken Stadtfläche durch Ausgrabungen erfasst.

Zwei Männer und zwei Frauen stehen an den freigelegten Grundmauern des Matronentempels

Sabine Leih, Dr. Armin Becker, Christina Smerz und Dr. Bernhard Rudnick (von links nach rechts)

Der Archäologe PD Dr. Armin Becker ist seit Herbst 2021 Leiter der Abteilung Bodendenkmalpflege im APX. Er kennt das Grabungswesen im APX bestens aus seiner Zeit als Leiter der großen Ausgrabungen auf Insula 13 und Insula 40 in der Zeit von 2015 bis 2020. Zuvor hat er sich im Fach besonders mit seinen Arbeiten am prominenten frührömischen Fundplatz im hessischen Waldgirmes einen Namen gemacht.

Die Archäologin Sabine Leih leitet Ausgrabungen und kümmert sich um die Planung und Organisation aller Maßnahmen. Zusammen mit Armin Becker und Bernd Liesen ist sie auch für die wissenschaftliche Auswertung und Publikation der Ausgrabungen zuständig. Daneben fördert sie sehr aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs: Sie organisiert zahlreiche Praktika, betreut die Absolventinnen und Absolventen des Freiwilligen Jahres in der Denkmalpflege und bereitet die Internationale Archäologische Sommerakademie vor, an der alljährlich rund 30 Studierende aus ganz Europa teilnehmen.

Der Archäologe Dr. Bernhard Rudnick ist der wissenschaftliche Dokumentar des APX. Seine wichtigste Aufgabe ist die Erschließung des umfangreichen Dokumentenarchivs nach heutigen Standards. Die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen werden von ihm in Plandarstellungen der römischen Stadt zusammengeführt und fortlaufend gepflegt. Auch die Pflege der Daten für die wissenschaftliche Online-Präsentation des Digitalen Kulturerbes liegt in seinen Händen.

Christina Smerz unterstützt den wissenschaftlichen Dienst in der Bodendenkmalpflege bei der Verwahrung der Grabungsdokumentation und bei Büroarbeiten aller Art. Sie kümmert sich zusammen mit Bernhard Rudnick um die Archivierung von aktuell fast 24.000 Feldzeichnungen, 80.000 Fotos und unzähligen anderen Dokumenten, die seit dem 19. Jahrhundert bei den Ausgrabungen in der antiken Stadt angefertigt wurden. Darüber hinaus führt sie die Diathek des APX.

Das Team hat einmal ausgerechnet, dass bis heute erst 15 Prozent der Colonia archäologisch ausgegraben sind und dass mit den behutsamen modernen Methoden sogar bei einer verdreifachten Teamstärke noch über 300 Jahre lang gegraben werden müsste, um die ganze Stadt zu untersuchen. Unter archäologischen Aspekten ist dies sehr vorteilhaft, denn wie alle Technologien entwickeln sich auch die grabungstechnischen Methoden immer weiter. Bei zukünftigen Ausgrabungen sind ganz neuartige Erkenntnisse zu erwarten.

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Zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter finden im APX Ausgrabungen statt. Die Grabungsteams haben für alle Witterungen die passende Lösung: Bei starker Hitze werden Sonnenschirme eingesetzt, bei Kälte, Regen und Schnee große Zelte. Meistens bietet das gemäßigte niederrheinische Klima aber beste Bedingungen für die Ausgräber.

Das Grabungsteam des APX vor einer römischen Grundmauer.

Horst Glatz, Waad El Yousifie, Alexandra Geerling, Peter Ickelsheimer, Klaus Girnus, Udo Göd, Winfried Otto, Jean-Claude Fataki, Lothar Seerau (von links nach rechts)

Einige der Kollegen wie Vorarbeiter Lothar Seerau und Horst Glatz sind Urgesteine in den Xantener Ausgrabungen, sie untersuchen den Xantener Boden bereits seit den 70er Jahren. Sehr erfahren sind auch Vorarbeiter Waad El Yousifie, die Grabungszeichner Klaus Girnus und Winfried Otto sowie Jean-Claude Fataki, Angelika Freiens und Martina Kostka. Grabungstechnikerin Alexandra Geerling kümmert sich um den täglichen Ablauf der Grabungen und die Einmessung aller Grabungsflächen. Mit im Bild ist auch ihr mittlerweile pensionierter Vorgänger Peter Ickelsheimer, dessen akribisch genauen Vermessungsarbeiten die Grundlage für die archäologischen Pläne der römischen Stadt bilden.
Ohne die sorgfältige und mitunter sehr anstrengende Arbeit dieses Teams wäre der wissenschaftlich fundierte Aufbau des Archäologischen Parks nicht möglich gewesen.

Bei jeder Ausgrabung in der römischen Stadt kommen Scherben, Knochen und viele andere römische Funde zum Vorschein. Sie lagern in speziellen Magazinhallen in zehntausenden von Kisten. Die moderne Klimatechnik im neuen Verwaltungs- und Magazinbau des APX sichert optimale Bedingungen für den Erhalt aller archäologischen Materialien.

Carsten Bendix, Elisabeth Krieger und Bernd Liesen an einem Tisch mit archäologischen Fundstücken

Carsten Bendix, Elisabeth Krieger und Bernd Liesen (von links nach rechts)

Dr. Bernd Liesen ist der wissenschaftliche Leiter der Fundbearbeitung. Die Ausgrabungen liefern dem Archäologen ständig frische Funde auf den Schreibtisch, die immer wieder für spannende Momente sorgen. Der Spezialist für römische Keramik und seine Kolleginnen und Kollegen folgen dem Grundsatz der modernen Forschung, dass Archäologie keine Schatzsuche ist, sondern die Lebensumstände vergangener Zeiten beleuchten will. Mit dem Aufbau einer umfassenden digitalen Datenbank schaffen sie das Fundament aller wissenschaftlichen Auswertungen im APX. Das ist wichtig, weil die Funde auch nach Jahrzehnten immer wieder als Ausgangspunkt für wissenschaftliche Untersuchungen dienen.

Dr. Elisabeth Krieger bearbeitet die Grabungen im Bereich des gallo-römischen Umgangstempels auf Insula 13, die von 2017 bis 2020 durchgeführt wurden. Die Archäologin erfasst und katalogisiert das Fundmaterial und erstellt eine Datierung der Befunde. Außerdem organisiert und betreut sie weitere naturwissenschaftliche Untersuchungen der verschiedenen Fundmaterialien. Alle Erkenntnisse aus diesen Arbeiten werden abschließend in einer historischen Analyse zusammengeführt und publiziert. Den aktuellen Stand ihrer Forschungen vermittelt sie bei Vorträgen an eine breite Öffentlichkeit.

Torsten Uffermann (nicht im Bild) steuert die täglichen Abläufe in den Lagerräumen. Er sorgt dafür, dass die Funde sortiert und beschriftet werden, bevor sie sorgfältig verpackt ihren Platz in den Magazinen finden. Empfindliche Stücke aus Metall, Glas oder Knochen bringt er in die Restaurierungswerkstatt, andere werden sofort gezeichnet und fotografiert. Die wichtigsten Funde gelangen gleich in die Ausstellung des LVR-RömerMuseums. Uffermann organisiert auch das Verpacken und den Transport von Funden, die für eine gewisse Zeit an andere Museen ausgeliehen werden. Auch dort erzählen die „Römer" aus Xanten ihre Geschichte.

Carsten Bendix unterstützt die Abläufe in der Fundbearbeitung. Er versorgt die Funde nach der Grabung und kümmert sich um das Reinigen, Beschriften und Verpacken. Anschließend kommen die Objekte ins Magazin. Daneben ist er mit Funden befasst, deren Entdeckung schon länger zurückliegt, für die aber erst jetzt die wissenschaftliche Bearbeitung vorbereitet wird.

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Tausende von Funden kommen bei den Ausgrabungen in der römischen Stadt jährlich ans Tageslicht. Den überwiegenden Teil bilden Keramikscherben und Knochen. Einige hundert gelangen als so genannte Sonderfunde umgehend in die Restaurierungswerkstatt.

Die Restauratorin und der Restaurator bei der Entnahme eines Bronzegefäßes aus einer Vitrine.

Petra Becker und Dirk Sander mit einem sogenannten Hemmoorer Eimer im LVR-RömerMuseum

Erfassen, Reinigen, Kleben, Konservieren, Verpacken, Kontrollieren: Alle Tätigkeiten in der Restaurierung dienen dem Substanzerhalt und der Auswertung von historischen Originalen. Das erfordert viel Geduld und Detailarbeit, doch die Aufdeckung faszinierender Details und die Lösung technischer Fragen stellen die Fachleute in der Restaurierungswerkstatt immer wieder vor neue Herausforderungen.

Die gelernte Goldschmiedin und Restauratorin Petra Becker baute 1995 nach Tätigkeiten in Trier, Mainz und Bonn die Restaurierungswerkstatt in Xanten auf. Sie versichert, seitdem noch keinen eintönigen Arbeitstag erlebt zu haben. Außerdem ist sie als Umweltbeauftragte der Dienststelle für die Kontrolle und fortlaufende Optimierung der umweltrelevanten Abläufe im Archäologischen Park zuständig.

Dirk Sander ist der andere feste Restaurator des Hauses. Nach seiner Ausbildung zum Restaurator, die er beim Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz absolvierte, arbeitete er zunächst beim Landesmuseum Württemberg in Stuttgart und beim Westfälischen Museum für Archäologie in Münster.

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